Umweltausschuss des EU-Parlaments stimmt gegen Verbot von Glyphosat und versagt beim Schutz der Gesundheit der Bürger

Der Ausschuss für Umwelt, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI) des Europäischen Parlaments hat es heute versäumt, eine Resolution zu unterstützen, die ein vollständiges Verbot der Verwendung von Glyphosat fordert. Eine knappe Mehrheit von 40 zu 38 Abgeordneten hat dagegen gestimmt.

Die Fraktion der Liberalen hat sich mit der Rechten und der extremen Rechten zusammengetan, um die Wiederzulassung der Verwendung von Glyphosat zu unterstützen. Vor weniger als zwei Wochen gelang es den Mitgliedsstaaten nicht, sich auf eine Verlängerung der Verwendung von Glyphosat um 10 Jahre zu einigen, müssen nun jedoch noch ein weiteres Mal abstimmen. Ende Oktober/Anfang November wird die Kommission voraussichtlich einen neuen Vorschlag zur Verlängerung der Verwendung von Glyphosat vorlegen.

Tilly Metz, Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, kommentiert:

Die Hartnäckigkeit, mit der sich einige nachdrücklich weigern, auf unabhängige wissenschaftliche Studien zu hören, die eindeutig belegen, dass der schädliche Status quo geändert werden muss, ist schockierend. In den letzten Jahren haben sich die Studien gehäuft, die alle die Gefahren dieser giftigen Substanz für die Natur und die menschliche Gesundheit beweisen. Für uns Grüne ergibt sich daraus nur eine Schlussfolgerung: Glyphosat muss endlich verboten werden!

Vor sechs Jahren standen wir kurz davor, Glyphosat in der EU zu verbieten, und Millionen von europäischen Bürgerinnen und Bürgern forderten dies. Die Autorisierung des Einsatzes von Glyphosat wurde auf diese massiven Bedenken hin um lediglich fünf Jahre verlängert. Luxemburg ist mit gutem Beispiel vorangegangen, hat den Einsatz von Glyphosat 2020 verboten und damit gezeigt, dass eine produktive Landwirtschaft – egal ob konventionell oder Bio – ohne Glyphosat möglich ist. Denn Glyphosat ist nicht nur schädlich für die menschliche Gesundheit sondern trägt auch nachweislich zum Zusammenbruch des Ökosystems bei, verringert das Nahrungsangebot für Bestäuber und wirkt sich auf das Bodenbiom aus und gefährdet damit unsere langfristige Ernährungssicherheit.

Es ist an der Zeit, auf die Wissenschaft zu hören und endlich das Vorsorgeprinzip anzuwenden. Wir fordern die Mitgliedstaaten auf, dies bei ihrer bevorstehenden Abstimmung zu tun.“

All d'Aktualitéit

IWWERT MECH

Tilly Metz »

Kontakt

Tilly Metz