Am heutigen Dienstag, 14. Januar, wurde die Enthüllungen des Forschungsprojekts „Forever Lobbying Project“ vorgestellt, welche zeigen, dass die chemische Industrie eine groß angelegte Lobbykampagne geführt hat, um eine EU-Verordnung über per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS) – auch „forever chemicals“ genannt – zu verhindern.
Über ein Jahr lang untersuchten 46 JournalistInnen aus 16 europäischen Ländern diese Vorgehensweise. Den Recherchen zufolge belaufen sich die Kosten für die Beseitigung von PFAS-Chemikalien auf über 100 Milliarden Euro pro Jahr über einen Zeitraum von 20 Jahren.
Die Fraktion der Grünen/EFA unterstützt eine robuste und allgemeine Beschränkung von PFAS im Rahmen von REACH und eine Priorisierung der öffentlichen Gesundheit, der ökologischen Nachhaltigkeit und dem Vorsorgeprinzip gegenüber massiven Unternehmensgewinnen.
Tilly Metz, Mitglied des Umweltausschusses, kommentiert
„Die Ergebnisse des Forschungsprojektes „Forever Lobbying Project“ sind eine ernüchternde Erinnerung an das Ausmaß der Lobbying-Bemühungen von Unternehmen, um notwendige Umwelt- und Gesundheitsvorschriften zu behindern. Die PFAS-Industrie hat Desinformationen eingesetzt, die Wissenschaft manipuliert und EntscheidungsträgerInnen beeinflusst, um die dringend notwendigen Beschränkungen für die „forever chemicals“ zu verzögern und abzuschwächen.
Die Ausbreitung der PFAS-Verschmutzung mit ihren katastrophalen Auswirkungen auf die Gesundheit und die Umwelt ist nichts anderes als ein Ergebnis unkontrollierter industrieller Gier.
Im vergangenen Jahr hatte Luxemburg mit der schwersten bekannten menschengemachten Verunreinigung seiner Gewässer mit Trifluoressigsäure zu kämpfen. Als Luxemburgerin kann ich die besondere Rolle von Chemours (einer Ausgründung von DuPont) in dieser Krise nicht ignorieren. DuPont, ein Unternehmen mit einer historischen Präsenz in Luxemburg, ist sich seit langem der Gesundheitsschäden bewusst, die mit PFAS verbunden sind. Anstatt in die Suche nach Alternativen zu schädlichen Chemikalien zu investieren, hat Chemours seine Lobbying-Ausgaben deutlich erhöht, um Vorschriften zum Schutz der öffentlichen Gesundheit und der Umwelt zu verwässern.
Jede Umstellung bringt Herausforderungen mit sich, aber es ist wichtig und notwendig, Verantwortung zu übernehmen, anstatt ihr auszuweichen. Wenn wir zusammenarbeiten, können wir die Abkehr von schädlichen Chemikalien nicht nur möglich, sondern auch erfolgreich machen. Die Europäischen Kommission, muss sich jetzt wieder für eine Bekämpfung die Verschmutzung durch PFAS einsetzen, anstatt sich von dem Druck der Unternehmen unterkriegen zu lassen.“