Heute, am 26. September 2024, wird der Rat „Wettbewerbsfähigkeit“ die gestern mehrheitlich festgelegte Position der Mitgliedsstaaten hinsichtlich der Umwandlung des internationalen Schutzstatus von Wölfen ratifizieren.
Im Dezember hatte die Europäischen Kommission vorgeschlagen, den Status von Wölfen von „streng geschützt“ in „geschützt“ im internationalen Übereinkommens von Bern über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume und in der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie abzuschwächen.
Die vergangenen Monate herrschte Uneinigkeit zwischen den Mitgliedstaaten, am Montag hatte dann zunächst die luxemburgische Regierung einen Positionswechsel angekündigt und sich positiv gegenüber dem Kommissionsvorschlag ausgesprochen, andere Mitgliedsstaaten haben sich dem angeschlossen. Im Dezember könnte die ständige Kommission der Berner Tagung noch Einspruch gegen diese Änderung einlegen.
Tilly Metz, Mitglied der Grünen/EFA-Fraktion, kommentiert:
„Die Absicht, den Schutzstatus des Wolfes herabzustufen, beruht nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen oder Fakten, sondern ist ein rein politisches Spiel. In einem politischen Klima, in dem der Wolf instrumentalisiert wird, um Landwirte zu beunruhigen und der europäischen Bevölkerung Angst einzujagen, sollte nicht der Zustand von Ökosystemen darunter leiden müssen.
Die Öffnung der Habitat-Richtlinie gefährdet nicht nur den Schutz von Wölfen, sondern auch von anderen Arten wie Bibern, Bären, Luchsen oder Ottern. Viele eher sollte in Maßnahmen zur Verhinderung von Tierschäden investiert werden, denn eine friedliche Koexistenz zwischen Landwirtschaft und wilden Tieren ist nicht nur ein Ziel, sondern der einzige Weg nach vorn in einer Welt, die am Rande einer Biodiversitätskatastrophe steht.