Straßburg, den 20. Januar 2022

Pressemitteilung

Empfehlungen des Tiertransport-Untersuchungsausschusses: Europäisches Parlament fordert verstärkten Schutz von Tieren beim Transport

Am heutigen Donnerstag (20. Januar), haben die Mitglieder des Europäischen Parlaments über die Empfehlungen des Untersuchungsausschusses im Zusammenhang mit dem Schutz von Tieren beim Transport (ANIT) abgestimmt, der auf Initiative der Grünen/EFA-Fraktion ins Leben gerufen wurde. Die Empfehlungen an die Europäische Kommission und an die Mitgliedstaaten sind die Grundlage für eine neue Verordnung und strengere Vorschriften für Tiertransporte in der EU. Die Grüne/EFA Fraktion setzte sich konsequent für höhere Tierwohlstandards und verkürzte Transportzeiten ein.

Tilly Metz, grüne EU-Abgeordnete und Vorsitzende des Untersuchungsausschusses, kommentiert:

„Seit Jahren führen systematische Verstöße beim Transport zu unerträglichen Qualen für Millionen von Tieren. Das Parlament hat die Europäische Kommission heute dazu aufgefordert, eine neue Verordnung mit klaren Rechtsvorschriften vorzulegen und eine bessere Umsetzung der Regeln sicherzustellen. Von den EU-Mitgliedstaaten erwartet das Parlament eine bessere Zusammenarbeit und ein strengeres Vorgehen gegen Gesetzesverstöße.

Im Rahmen der Verhandlungen zu diesen Empfehlungen, konnte die grüne Fraktion einige wesentliche Forderungen durchsetzen, wie eine Verkürzung der Transportdauer für Schlachttiere auf 8 Stunden und für trächtige Tiere auf 4 Stunden, ein Verbot des Transports sehr junger Kälber, sowie eine progressive Umstellung auf den Transport von Fleisch und genetischem Material anstatt von lebenden Tieren.

Was den Export angeht, forderten die Grünen einen kompletten Export-Stopp an Länder, die die EU-Tierschutzstandards nicht einhalten. Denn Tierschutz beim Transport darf nicht an den Grenzen der EU haltmachen. Die Idee einer ‘White List’ von Ländern in die exportiert werden kann, ist nun in den Empfehlungen enthalten, es muss jedoch noch klarer gemacht werden, dass der Export in Länder die es in Zukunft nicht auf diese Liste schaffen, nicht in Frage kommen darf.

Einige ambitioniertere grüne Forderungen, wie eine Obergrenze von acht Stunden für alle Transporte und ein Transportverbot für hochträchtige Tiere, wurden in der heutigen Plenarabstimmung leider knapp abgelehnt.

Die Überarbeitung der Verordnung nächstes Jahr wird die nächste Gelegenheit sein, die Ambition punkto Tierschutz noch etwas höher anzusetzen und konkrete neue Vorschriften zu erarbeiten.”

Hintergrund:

Von September 2020 bis Dezember 2021 befasste sich das Europäische Parlament in einem speziellen Untersuchungsausschuss mit möglichen Verstößen der europäischen Verordnung zum Schutz der Tiere beim Transport. Die Europäische Kommission hatte bereits im Mai 2020 in der Farm-to-Fork-Strategie angekündigt, 2023 einen Vorschlag für eine überarbeitete Tiertransportverordnung vorlegen zu wollen.

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