Brüssel, den 08. Juli 2021
Pressemitteilung
Heute, 8. Juli, hat das Europäische Parlament für die Stärkung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) gestimmt, um besser auf aktuelle und zukünftige Notfälle im Bereich der öffentlichen Gesundheit reagieren zu können und um den Zugang zu Arzneimitteln und Medizinprodukten in ganz Europa zu verbessern.
Tilly Metz, Mitglied des Europäischen Parlaments, Gesundheitskoordinatorin der Grünen/EFA-Fraktion und Schattenberichterstatterin für den Bericht zu Europäischen Arzneimittelagentur kommentiert:
„Die Verknappung von Medikamenten und medizinischen Geräten während der COVID-19-Pandemie hatte dramatische Auswirkungen auf Patienten und Patientinnen in ganz Europa, die weder behandelt werden noch Medikamente zur Linderung ihrer Schmerzen erhalten konnten. Mit der heutigen Abstimmung fordert das Parlament, dass die EMA ermächtigt wird, Arzneimittel-Lieferketten stärker zu kontrollieren, um Engpässe schnell erkennen und eingreifen zu können und so zukünftige Krisensituationen zu vermeiden: Gemeinsame Probleme erfordern gemeinsame Lösungen!
Wir fordern außerdem, dass durch die Erstellung einer Liste von essentiellen Produkten, die von den Behörden während einer Gesundheitskrise als kritisch angesehen werden, Nachfrage und Angebot besser überwacht werden und die Agentur Maßnahmen ergreifen kann, um ihre Verfügbarkeit sicherzustellen. Die Pandemie hat gezeigt, wie schnell es zu Arzneimittel-Engpässen kommen kann. Die heutige Abstimmung ist ein wichtiger Schritt um solche Engpässe in Zukunft zu vermeiden.“
Hintergrund:
Im November 2020 hat die Europäische Kommission als Reaktion auf die andauernde COVID-19-Pandemie mehrere Vorschläge in Form eines Pakets der Europäischen Gesundheitsunion gemacht, darunter auch der Vorschlag zur Stärkung der Arzneimittelagentur. Das Paket der Europäischen Gesundheitsunion soll Krisenvorsorge und -reaktion in der EU stärken, Zusammenarbeit zwischen den EU-Ländern verbessern und die EU aufstellen, Notfälle im Bereich der öffentlichen Gesundheit effektiver zu bewältigen.
Das EU-Parlament wird nun mit dem Rat und der Kommission über den Text verhandeln, die endgültige Abstimmung wird bis Ende des Jahres erwartet.